Budokan für Jugendarbeit gewürdigt. Verein besteht seit 40 Jahren – Auszeichnungen für den Verein und Udo Hofer

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40 Jahre Budokan

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Auszeichnungen für den Verein und Udo Hofer

Für einen kurzen Augenblick hatte sich Udo Hofer, zweiter Vorsitzender des Vereins Budokan 72 Schweinfurt, bei der 40-Jahr-Feier nicht ganz unter Kontrolle. Bei seinen Dankesworten an den Verein im Allgemeinen, seinen Schatzmeister Heinz Pöhlmann im Speziellen und an Wolfgang Weigert, Präsident des bayerischen Karatebundes und Vizepräsident des deutschen Karateverbandes, im Besonderen versagte ihm für wenige Sekunden die Stimme. Denn nur eine Minute zuvor hatte Weigert dem Karateka Hofer den 6. Dan im Karate verliehen – und damit ist Hofer einer der höchstdekorierten deutschen Karateka schlechthin.

Hofer ist eines von 15 Gründungsmitgliedern des Schweinfurter Karatevereins, der im Dachgeschoss des Jugendhauses sein Domizil hat. Bis der Verein dort eine Heimat gefunden hatte, waren einige Umzüge notwendig.

Geschäftsführer des bayerischen Karatebundes und langjährige aktive Karateka rief so manche Erinnerung wach, etwa an den Umbau des Jugendhauses und dem Einzug der Karateka ins Dachgeschoss. Bei der Sanierung hatten einige handwerklich talentierte Sportler für etwa 2000 Arbeitsstunden Hand mit angelegt, um die Kosten so gering wie möglich zu halten, „die Sanierung hatte 1987/88 gut 2,7 Millionen DM gekostet, der Verein hatte davon 130 000 DM zu schultern“, sagte Förster. Dank eines emsigen Schatzmeisters „ist der Verein schon lange schuldenfrei“.

Schon bald war die Mitgliederzahl dreistellig geworden, in Spitzenzeiten verzeichnete der Verein 343 Mitglieder, von denen auch schon mal 132 zu Jahreshauptversammlungen erschienen. „Das sind 38 Prozent der Mitglieder – manch andere Vereine, die etwa 3000 Mitglieder haben, dürfen froh sein, wenn 25 erscheinen“, so Förster. Schon 1976 war Udo Hofer Vorsitzender, und für lange Jahre blieb er im Vorstand des Vereins. Zwischenzeitlich hatte sich eine Aikido-Abteilung den Karateka angeschlossen und ist später wieder ausgestiegen, um einen eigenen Verein zu gründen. 1989 öffnete Budokan eine Taekwondo-Abteilung. Dem Verein gehören aktuell 210 Mitglieder an, davon sind 27 Dan-Träger – 17 bei Karate, zehn bei Taekwondo. Förster verzichtete darauf, die Meisterschaften der Sportler aufzulisten, denn das hätte den Abend gesprengt. „Außerdem leistet der Verein aktive Integration, zu unseren Mitgliedern gehören sehr viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund.“

Diesen Steilpass nahm Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé gern auf. „Sie haben eine der höchsten Jugendquoten eines Vereins in Schweinfurt, nämlich 62 Prozent“, sagte Remelé, „der Durchschnitt in der ganzen Stadt liegt bei 27 Prozent“. Der OB zeigte sich beeindruckt darüber, „wie Sie die Kinder und Jugendlichen erziehen, zu Selbstbewusstsein, Disziplin und Höflichkeit – ideale Voraussetzungen für die Zukunft“. Außerdem verwies er auf die Historie des Jugendhauses, das ein Teil einer ehemaligen Kaserne eines Panzerregiments der Wehrmacht gewesen war. „Eine bessere Umwidmung dieses Gebäudes kann ich mir nicht vorstellen.“ In zwei Jahren läuft der Nutzungsvertrag zwischen der Stadt, die Eigentümerin des Gebäudes ist, und dem Verein aus. Doch sowohl Remelé als auch der Verein hoffen, dass die Gespräche zugunsten der Karateka verlaufen werden.


(Artikel: Mainpost Schweinfurt)

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